Auf dem höchsten Felssporn, hoch über der Flussbiegung der Eger (Ohře), wurde schon zu Beginn der Erbauung des Heilbades Gießhübl-Sauerbrunn ein großes Kreuz zur Segnung der tief im Tal unter ihm sprudelnden Quellen errichtet. Die felsige Erhebung wurde folgerichtig Kreuzberg (Křížový vrch) genannt. An diesem heiligen Ort wurde 1884 dann die hiesige Annenkapelle erbaut. Ihr Bau wurde von Gräfin Anna Nostitz-Rieneck finanziert – aus Dankbarkeit für ihre Genesung, die sie den hiesigen Quellen verdankte. Der Autor dieses Bauwerkes in neuromanischem Stil ist unbekannt. Der Charakter der Architektur mit ihren raffiniert ausgeführten Elementen und Details zeugt jedoch vom Fachwissen des Projektanten. Das in einem profilierten Triumphbogen zum Schiff offene Presbyterium der Kapelle ist in Rippen, sog. Melonengewölbe, gewölbt. Die Inneneinrichtung der Kapelle bestand ursprünglich aus dem Altar und der Statue der Hl. Anna mit der Jungfrau Maria. Der Schirmherrschaft über ihren Bau nahm sich der Inhaber des hiesigen Kurortes, Heinrich Mattoni, an. Er besuchte die Kapelle dann auch selbst sehr oft, betete er hier doch tagein, tagaus für die Genesung seiner an Tuberkulose erkrankten Tochter Kamilka. In der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts war das Innere der Kapelle bereits in einem bedauernswerten Zustand, denn die Innenausstattung wurde entweder gestohlen oder zerstört.
Von der Anhöhe bietet sich bis heute ein einzigartiger Blick auf ganz Kyselka. Links erblickt man die Betriebsgebäude und Kurhäuser, rechts den modernen Abfüllbetrieb der „Karlsbad Mineralwasser AG“ und am gegenüberliegenden Ufer die Villen samt Rosengarten und hierher versetzter Trinkhalle – dem heutigen Ortskino.