Nach dem Erwerb von Gießhübl-Sauerbrunn – Kyselka leitete Heinrich Mattoni nicht nur den Bau des Abfüllbetriebs für das Mineralwasser, sondern auch den Bau der Kuranlage, samt verschiedener Kurhäuser ein. Die Kuranlage breitete sich ursprünglich im Tal des Lomnitzbaches (Lomnický potok) aus und die Kurhäuser schossen am Weg von der Wasserheilanstalt zur Großen Kolonnade unterhalb der Otto-Quelle auf. Der Großteil dieses Kurhäuser-Ensembles war in Form einer Tiefenachse mit weiten Durchblicken entlang des Flussufers konzipiert. Der Uferweg selbst wurde zur boulevardähnlichen Uferpromenade umgestaltet, ähnlich wie in Karlsbad oder Bad Ems.
Als erstes wurde in den Jahren 1873–1875 das Gebäude der Mineralwasser-Spedition Heinrichs Hof (Jindřichův dvůr) errichtet. In den Jahren 1890–1893 wurde das Objekt dann schrittweise vom Wiener Architekten Karl Haybäck zu seinem heutigen Aussehen umgebaut.
In seiner Nachbarschaft errichtete man in den Jahren 1874–1875 den Schweizer Hof (Švýcarský dvůr) als Herberge für die Kurgäste. Vorbild für die Fachwerkkonstruktionen mit großen Andreaskreuzen waren frankofone Gebiete in der Schweiz. 1888 fand ein genereller Umbau des Objekts samt Erweiterung der großen Loggia statt.
1882 errichtete man neben dem Schweizer Hof ein Fachwerk-Lagerhaus, das 1884–1885 wohl nach Plänen des Karlsbader Baumeisters Emanuel Grimm zum großen Kurhaus umgebaut wurde. Später wurde dieses Gebäude nach der Gattin von Heinrich Mattoni in Wilhelminenhof (Vilemínin dvůr) umbenannt. An dieses grenzte die sogenannte Verladehalle an, in der die Kästen mit den Mineralwasserflaschen in Waggons verladen wurden. Das Erdgeschoss des Gebäudes diente nämlich zu Zwecken des Abfüllbetriebs. Vor den Gebäuden am Ufer wurden Gleise für eine Schleppbahn zu den Mineralwasserlagern verlegt.
Unmittelbar neben dem Verladegebäude wurde das Objekt der Kurortverwaltung errichtet, ursprünglich ein Verwaltungsgebäude mit Wohnungen für die Angestellten. 1894 entstand dann nach einem Projekt von Karl Haybäck unter einem Felsvorsprung das Haus „Stallburg“ mit Wohnungen für sieben Familien der Angestellten der Firma Mattoni.
Den größten Aufschwung nahm das Kurwesen zu Zeiten von Heinrich Mattoni in den Jahren
1873-1910. Der Erste Weltkrieg stellte jedoch einen enormen Schock dar, der sämtliche Sphären des Lebens beeinträchtigte und von dem sich der Kurtourismus nie mehr vollständig erholte.
Im Jahre 1948 wurde das Vermögen der früheren Firma Heinrich Mattoni in Kyselka (Bad Gießhübl) verstaatlicht. Die Kureinrichtungen dienten zwar weiterhin ihrem ursprünglichen Zweck, jedoch nie mehr in jenem Umfange wie zu Zeiten Heinrich Mattonis. Darüber hinaus erfolgte die Trennung des Kurbetriebs vom Abfüllen des Mineralwassers. Nach der Privatisierung in den 90er Jahren des 20. Jahrhunderts wurde die Abfülleinrichtung Mattoni von ihrem neuen Eigentümer, dem Unter-nehmen Karlovarské minerální vody a.s. (Karlsbader Mineralwasser AG - KMV) zu ihrer heutigen Gestalt entwickelt. Die Privatisierung der Kureinrichtungen zugunsten anderer Subjekte war erfolg-los, der Kurbetrieb wurde nicht erneuert, sodass die Folge der Verfall der Gebäude des ehemaligen Kurbades war.
Der dominante Teil des Kurkomplexes befindet sich heute im Besitz der gemeinnützigen Gesell-schaft Lázně Kyselka, mit finanzieller Unterstützung des Unternehmens KMV, das zugleich Instand-setzungsarbeiten an weiteren, historischen Gebäuden in Kyselka durchführt. Alle bemühen sich mit vereinten Kräften um die Wiederherstellung der Gebäude mit dem Ziel, aus Kyselka ein inte-ressantes Ziel für Touristen zu machen, wenn auch mit einem anderen Inhalt, und die Atmosphäre des ehemaligen Kurortes zumindest visuell zu neuem Leben zu erwecken.