Das Kurortambiente wurde bewusst in naturlandschaftlichen Formen gestaltet. Die von nostalgischer Atmosphäre beseelte Landschaft durchzogen unzählige Waldpromenaden und phantasievoll geführte Steige zu Durchblicken auf den Kurort, aber auch auf entferntere Horizonte. Deshalb wurden an exponierten Stellen und häufig auch Felsvorsprüngen Aussichtspunkte mit Ruhebänken und kleinen Pavillons errichtet. Rastplätze wurden mit Steinbänken und Tischen versehen, zu denen man sogar Erfrischungen für die Kurgäste brachte. Hier spielten sich dann die ersten Picknicks in freier Natur ab. Das in Karlsbad errichtete antikisierende Vorbild Arkadiens wurde auch hierher übertragen. Heinrich Mattoni knüpfte, beeinflusst vom hervorragenden Kenner von Kyselka – Gießhübel, Dr. Löschner, an die vorherige Entwicklung an, baute das Waldwegenetz im Geiste des Neo-Romantismus weiter aus und ergänzte es durch weitere Landschaftspunkte. Im Jahre 1900 zogen sich bereits Dutzende Kilometer Waldpromenaden durch die zauberhafte Landschaft rings um Gießhübel-Sauerbrunn hin. Ja, Gießhübl-Sauerbrunn wurde zum Vorbild für weitere Kurorte in der unmittelbaren sowie ferneren Umgebung.
Von der Raststelle „Giselas Sitz“, an der Sie sich nun befinden, öffnete sich ein entzückender Seitenblick auf das Zentrum des Kurortes mit Korso, Kolonnade und Kur-Restaurant, auf die im Tal rauschende Eger (Ohře) sowie auf den Pavillon der Otto-Quelle. Der romantische Felsvorsprung wurde Rudolph-Stein (Rudolfova skála) genannt und wie auch in Karlsbad wurden hier von dankbaren Kurgästen, als Dank für ihre Genesung, Gedenktafeln und -inschriften installiert. Die hiesigen Aussichten waren nach den Kindern des Kaisers Franz Joseph I. und der Kaiserin Elisabeth, der Erzherzogin Gisela und dem Thronfolger Erzherzog Rudolph, benannt.